Die „Markteffizienzhypothese“ oder „Markteffizienztheorie“/„Efficient-Market-Theorie (EMT)“ bzw. „Efficient Markets Hypothesis“ (EMH) beschreibt ganz simpel, dass Wertpapierpreise…

Die „Markteffizienzhypothese“ oder „Markteffizienztheorie“/„Efficient-Market-Theorie (EMT)“ bzw. „Efficient Markets Hypothesis“ (EMH) beschreibt ganz simpel, dass Wertpapierpreise zu jedem Zeitpunkt alle öffentlich zugänglichen Informationen bereits beinhalten. Somit ist der aktuelle Wert einer Aktie immer die „bestmögliche Schätzung“ des zukünftigen Marktpreises.

„Ganz klar ist der vom Markt als am wahrscheinlichsten angenommene Preis der wahre, korrekte Preis; wäre der Markt anderer Meinung, wäre der Marktpreis entweder höher oder niedriger.“ (Louis Bachelier, 1900)

„Öffentlich verfügbare Informationen“ müssen nicht handfeste Fakten/Tatsachen sein. Es reicht, dass unsichere Erwartungen, Ahnungen, Gerüchte, Hoffnungen oder Vermutungen existieren. Diese Art von Informationen mit Unsicherheitsfaktor unterscheiden sich in ihrer Einwirkungsart auf den Kurs nicht unbedingt von „sicheren“ Informationen.

Informationseffizienz heißt übrigens nicht, dass alle Informationen sich in der Zukunft als wahr herausstellen müssen.

Sobald eine wirklich neue (also unerwartete) Information auftaucht, passt sich der Preis an:

„Viele Untersuchungen haben für die meisten Börsen Anpassungszeiträume zwischen fünf Minuten und wenigen Stunden festgestellt. Für das Bekanntwerden der neuen Information im Markt bedarf es nicht unbedingt einer speziellen Verlautbarung; das Reagieren der einzelnen Marktteilnehmer auf die Information selbst sorgt bereits für ihre Übertragung.“ (Kommer, 2018)

„Ändern sich die Marktpreise in einem informationseffizienten Markt, dann nur aufgrund neuer Informationen. Neu sind Informationen aber nur, wenn sie nicht schon bekannt waren. Wenn sie nicht schon bekannt waren, sind sie auch nicht vorhersehbar. Waren sie vorhersehbar, sind es keine neuen Informationen.“ (Kommer, 2018)

„Mit öffentlich zugänglichen Informationen kann man, so die EMT, den Markt nicht schlagen. Wer es dennoch probiert, schlägt ihn nur aus Glück.“ (Kommer, 2018)

Glaubt ihr an die Theorie? Glaubt ihr es gibt „überbewertete“ Aktienpreise? Welchen Einfluss hat diese Theorie auf eure Anlagestrategie?

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Im Original veröffentlicht auf meinem Instagram-Account @FinanzTilo